ENE MENE TINTENFASS






„Manchmal darf ich alleine von der Schule nach Hause kommen und da muss ich durch die Innenstadt laufen. Manchmal bin ich mit der Schule sogar früher fertig, darum nehme ich den längeren Weg und gucke mir die Poster in den Schaufenstern an. Alle so dünn und lang. Im realen Leben bin ich noch keinem solchen Menschen begegnet. Deswegen denke ich: vielleicht gibt es sie gar nicht? Aber dann, stehe ich eben davor und erwische mich bei dem Gedanken, dass ich das auch will. Also so sein. So schlank und lang und vor allem auf den Postern möchte ich dann sein. Auf dem restlichen Weg nach Hause denke ich darüber nach: wieso eigentlich?“
A journey through the mind of a little girl who, for the first time, begins to question the socially generated reality of patriarchy.
US AND THEM









Die Gruppe US beschäftigt sich mit den Fragen, wie und warum die Gesellschaft Menschen ausgrenzt. Inwiefern sind wir als Mitglieder:innen einer Gesellschaft für die allgemein anerkannten Doktrinen verantwortlich. Inwiefern sind wir in der Lage, als Individuen, am System was zu verändern.
Die Teilnehmer:innen zeigen die Möglichkeiten, wie die Personen, die in der Gesellschaft als “damaged” betrachtet werden, sich selbst sehen könnten.
Drei unterschiedlichen Personen, mit drei unterschiedlichen Vorgeschichten zeigen auf eine sehr persönliche Weise, wie sie sich in Kontrast mit der Außenwelt sehen. Zu welcher Person werde ich, wenn ich ausgegrenzt werde? Werde ich dadurch zu einem Subjekt oder zu einem Objekt? Wie definiere ich mich? Brauche ich die Anderen um ich zu sein? oder kann ich auch als eine Person existieren, die ihr Bestes gibt zu überleben?
In Form von drei Kurzfilmen, die in Bearbeitung mit dem Text 4.48 Psychose von Sarah Kane entstanden sind, werden drei Persönlichkeiten eines Individuums präsentiert. Die Teilnehmer:innen diskutieren mit dieser Arbeit, ihre sehr persönlichen Herangehensweisen mit der Depression, der Dissonanz zwischen der Seele und dem Körper und dem Zustand der absoluten Unausgeglichenheit.
Die von den Teilnehmer:innen stammenden Texte, inspiriert von der kunstvollen Sprache Sarah Kanes, werden mit georgischen Tanzelementen verbunden und erzählen von einer inneren Leere und Einsamkeit. Ein Gefühl, das wahrscheinlich viele nach den 14 Monaten Isolation sehr gut nachempfinden können.
Spielleitung: Tamó Gvenetadze. Kostüme: Sophia Deimel.
Mit Rebecca Bednarzyk, Julia Verhagen, Léon Siebrandt.
NICHTS. Was im leben wichtig ist.




„Nichts bedeutet irgendetwas, deshalb lohnt es sich nicht, irgendetwas zu tun“, lässt der 14-jährige Pierre Anthon seine Mitschüler*innen wissen. Hat er recht? Hat wirklich nichts eine Bedeutung? Nicht das Lernen in der Schule? Nicht die erste Liebe? Nicht das Elternhaus, die Geschwister oder das eigene Land und der Glaube? Gemeinsam wollen die Schüler*innen Pierre Anthon das Gegenteil beweisen und machen sich auf die Suche nach Dingen, die das Leben für sie bedeutsam machen.
Künstlerische Leitung Tamó Gvenetadze, Timo Kemp.
Mit Julia Brand, Lynn Dokoohaki, Antonia Feld, Marlene Fokken, Antonina Gruse, Emilia Lange, Anna Saringer, Lilly Tholl, Pauline Weeke, Sarah Westerkamp, Katharina Wyglendatz.